Zu sehen sind drei Personen vor einer weißen Wand. Die Person ganz links liegt auf dem Boden, die Person in der Mitte steht und trägt ein auffälliges rosafarbenes Ensemble. Die Person ganz rechts hockt. An der Wand hängt eine etwa 1,70 Meter große bunte Flasche, auf der in roten Buchstaben „Ajax“ steht.
Zu sehen sind drei Personen vor einer weißen Wand. Die Person ganz links liegt auf dem Boden, die Person in der Mitte steht und trägt ein auffälliges rosafarbenes Ensemble. Die Person ganz rechts hockt. An der Wand hängt eine etwa 1,70 Meter große bunte Flasche, auf der in roten Buchstaben „Ajax“ steht.
Locals Play Global, Junges Schauspiel Frankfurt in Kooperation mit dem MMK, Foto: Jessica Schäfer

Projekte

Tastmodelle und multisensorische Angebote

Das MMK erarbeitet seit 2022 taktile Modelle von Kunstwerken zu den aktuellen Ausstellungen. Diese eröffnen einen haptischen Zugang zu ausgewählten Kunstwerken für sehbeeinträchtigte sowie blinde Menschen und erweitert so die Teilhabe.

Eigens für die Ausstellung entwickelte die Künstlerin Rosemarie Trockel ein Keramikobjekt namens Pierre de Touch, das während der öffentlichen Führung MMK beschreibt erfahren und ertastet werden kann. Zusätzlich für die Ausstellung Rosemarie Trockel konzipierte der freischaffende Künstler Simon Gilmer in Zusammenarbeit mit der Kunstvermittlung, ein Tastmodell zu der Keramik Challenge von 2021.

Die weiße Keramikskulptur besteht aus einer quadratischen Grundfläche, aus der vier kleinere, ebenfalls quadratische Elemente ausgespart wurden. In deren kreisrunder Mitte sind Elemente in Form von Ventilatoren zu erkennen, die sich durch ihre dunklere Schattierung vom Hintergrund abheben. (Alternativtext)

Ausgehend von diesen ersten Erfahrungen werden weiterhin in diesem Jahr 2024 gemeinsam mit Fabian Korner, neue Wege der multisensorischen und barrierearmen Vermittlung, aus der Verortung einer blinden Person, weitergedacht und erarbeitet.

PRINT POWER Linolschnitt-Workshop

Skill-Sharing im MMK mit der Künstlerin Jackie Youn.

Kunst für alle zugänglich zu machen, war zeitlebens ein zentrales Anliegen der amerikanisch-mexikanischen Künstlerin Elizabeth Catlett. Dazu bedient sie sich vor allem druckgrafischer Techniken wie Lithografie, Holz- und Linolschnitt. Elizabeth Catlett zeigt in ihren Kunstwerken historische Ereignisse der afroamerikanischen Geschichte als auch Menschen ihrer unmittelbaren Umgebung. Porträts, Darstellungen von Arbeiter*innen, politische Flugblätter. Verletzlich oder widerständig, sich kümmernd oder ausgelassen. Inspiriert von Catletts Druckgrafiken, aber auch von ihren Skulpturen fertigten wir mit einfachen Mitteln eigene Linolschnitte an. Wir zeichneten und druckten eigene Motive.

Der Workshop wurde geleitet von Jackie Youn und Isabel Monroy Moreno (Leitung der Kunstvermittlung). Im Bereich der Druckgrafik beschäftigt sich Jackie Youn in vielfältiger Weise mit der Thematik der Vereinfachung von Motiven und Formen und des intuitiven Ausdrucks.

Begleitheft in Leichter Sprache

Seit 2020 bringt das MMK zusammen mit Marlene Seifert von Schriftgut – Text und Konzeption und nach Prüfung durch Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e.V. alle Ausstellungsbooklets in Leichte Sprache heraus. Das Booklet in Leichter Sprache wird kostenfrei an der Museumskasse und auf der Website unter dem Menüpunkt Ausstellungen als PDF-Download frei zur Verfügung gestellt. Es dient als zentrales Vermittlungsmedium für Besucher*innen und ermöglicht weitere inhaltliche Zugänge zu Kunstwerken und Ausstellungen. Dadurch werden neue Wege zur Barrierearmut in Bezug zu den Inhalten, Kontexten und Fragestellungen der Ausstellungen in einem selbstständigen Prozess eröffnet. Das Booklet in Leichter Sprache sowie die inklusiven Führungsformate, die das MMK anbietet, führen zu mehr kultureller Teilhabe.
 

Textil-Repair-Café

Skill-Sharing im MMK – Inspiriert von den künstlerischen Arbeiten der Ausstellung Rosemarie Trockel, erlernen wir Techniken und Tricks, Stoffe aufzuwerten, statt sie wegzuwerfen. Zusammen mit Clara Maldener, Maßschneiderin und Gründerin des nachhaltigen Labels Passepartout und Iliana Großkreutz, ebenfalls Maßschneiderin, gestalten wir im Studio bunte Patches, nähen und verzieren mit kunstvollen Stickereien.

Wie können wir die Lebensdauer unserer Kleidung verlängern?
Wie geben wir Fähigkeiten weiter? Wie lernen wir gemeinsam?
Wie können wir Wissen teilen und von anderen lernen?

ELiF – Einfach Lernen in Frankfurt

Das MMK erarbeitet seit 2021 mit der Lebenshilfe Frankfurt e.V. inklusive Führungen durch die Ausstellungen im TOWERMMK und im MUSEUMMMK. In den ersten beiden Jahren fanden Führungen in Sammlung, Marcel Duchamp, Rosemarie Trockel und Channeling statt. Die Zusammenarbeit in dem Projekt trägt maßgeblich zum Sensibilisierungsprozess und weiterem Ausbau inklusiver Programme der Kunstvermittlung bei.

Die im Projekt geknüpften Kontakte und die Teamarbeit wird nach Ende der Projektphasen im MMK weitergeführt und gepflegt. 

Places to see

Places to see ist ein Kooperationsprojekt von 22 Museen, Palmengarten und Zoo. Das Projekt fördert die Zusammenarbeit von Akteur*innen der Zivilgesellschaft und bringt dafür gemeinnützig arbeitende Organisationen und Frankfurter Kulturinstitutionen ins Gespräch. Das Projekt dient in einem breiten Rahmen dem Abbau von Barrieren in Frankfurter Kultureinrichtungen, indem nachhaltige Strukturen der Inklusion geschaffen werden.

Das Programm wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main gefördert. Unter dem Format mit dem Titel „BONUS“ stehen den Organisationen jeweils eine kostenlose Führung oder ein kostenloser Workshop für eine Gruppe in jedem Haus zur Verfügung. Bei dem Format mit dem Titel „BLIND DATE“ treffen sich zwei Organisationen in einer Institution zu einer gemeinsamen Veranstaltung, im sogenannten „LABOR“ wird eine engere Zusammenarbeit mit einem Museum gefördert.

MMK LABOR mit dem Atelier Eastend

Im Rahmen eines sogenannten „LABORS“ kooperierte das MMK im Januar 2022 mit dem Atelier Eastend in Frankfurt und entwickelte individuelle Ansätze in der Kunstvermittlung. Im LABOR wurde erprobt wie eine inklusive, an den individuellen Bedürfnissen und Interessen der einzelnen Personen orientierte, museale Kunstvermittlung auch außerhalb des Museums aussehen kann. Das Projekt wurde ermöglicht im Rahmen von Places to see.

Gefördert von:
Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main

INKLUSIVES ATELIER

Durch die Kooperation mit der Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V. im Rahmen von Places to see erprobte das MMK 2023 neue inklusive Workshopformate für Erwachsene.

Seit Oktober wird das Angebot als inklusives Freizeitangebot für Erwachsene mit Behinderungen weitergeführt. In den Workshops treffen sich die Vermittler*innen und die Teilnehmenden einmal im Monat für vier Stunden im MMK und experimentieren in einer künstlerischen Werkstatt. Angeregt durch die aktuellen Ausstellungen, die künstlerische Praxis der Künstler*innen sowie die Sammlung des MMK wird gemeinsam Fragestellungen nachgegangen und mit einer praktischen Arbeit verknüpft.

Was ist Kunst für mich? Welchen Zugang habe ich zu Kunst? Wie entsteht Kunst? Wie kann ich selbst meine Gedanken und Ideen gestalten?

Im inklusiven Atelier können die Teilnehmenden frei nach ihren Interessen und Fähigkeiten gestalten und individuelle künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten finden.

Das Angebot findet aktuell in Kooperation mit der Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V. und KOMM Ambulante Dienste e.V. statt.

Rund um die Ausstellung – Kooperation mit der IGS Herder

Was interessiert Euch an der Ausstellung Channeling? Wie sieht für Euch ein optimaler Museumsbesuch aus? Wie kann die Ausstellung vermittelt werden?

Schüler*innen der 9. und 10. Klasse besuchten im Herbst 2023 das MMK und entwickelten eine Veranstaltung für ihre Mitschüler*innen. Die Gruppe gestaltete ein Suchspiel mit Stationen, die von den Schüler*innen betreut wurden. Damit realisierten sie ein Museumserlebnis unter Gleichaltrigen, mit selbstbestimmten Inhalten, eigener Werkauswahl und Zeitlichkeit.

Das Projekt wurde ermöglicht durch eine Förderung des Hessischen Kultusministeriums und des Fördervereins der IGS Herder. 

VIDEOKUNSTSCHULE

Im Projekt VIDEOKUNSTSCHULE kuratieren Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 der Georg-Büchner-Schule (Frankfurt am Main) eine Ausstellung für ihr Schulgebäude mit Videoarbeiten der Sammlung des MMK. Gemeinsam mit der Kunstvermittlung und dem Kurator Klaus Görner konzipieren die Schüler*innen die Ausstellung, entwickeln ein passendes Vermittlungsangebot und gestalten Poster und Flyer.

Mit ausgewählten Werken von Sammy Baloji, Éric Baudelaire, Pierre Bismuth, Želimir Žilnik und Fischli/Weiss bringen sie vielfältige zeitgenössische Videokunstwerke in ihre unmittelbare Umgebung und eröffnen Räume, um über Zugehörigkeit, das menschliche Miteinander und neue Perspektiven und Visionen für unser Zusammenleben zu sprechen.

Zu ihrer Ausstellung, die im Juli 2022 beginnt, sagen die Schüler*innen selbst:

„Es ist Kunst, die unser Leben, Euer Leben gut beschreibt, man muss sich nur damit befassen.“

Das Projekt wird gefördert durch KUNSTVOLL des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und mit freundlicher Unterstützung von satis&fy realisiert.

Kulturöffner: Museum

Das MMK ist seit 2018 Partnerinstitution für das Programm Kultüröffner: Museum des AMKA Amt für Multikulturelle Angelegenheiten, das kostenfreie Führungen für Gruppen aus den unterschiedlichen Communities in Frankfurt anbietet.

Kultur.Forscher!

Das MMK ist Partner des überregionalen Kultur.Forscher! Netzwerks, bei dem im Austausch mit Schulen, neue Wege des ästhetischen Forschens gefunden sowie durch Kooperationen mit Kulturinstitutionen ein interprofessioneller Austausch ermöglicht werden soll. Dabei entstehen langfristige Projekte zwischen schulischen und außerschulischen Partnerinstitutionen.

FFM-LEIPZIG

Seit 2021 etablieren die Abteilungen Kunstvermittlung des MMK und der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig einen regelmäßigen Austausch. Zweimal im Jahr arbeiten beide Abteilungen intensiv zusammen und geben sich einen mehrtägigen Einblick in Methodiken/Konzeptionen, aktuelle Fragestellungen und Ideen des Hauses. Gemeinsam werden neue Formen der Vermittlung ausgetauscht und erarbeitet.

MMK Schulpatenschaften

Mit einer Schulpatenschaft kann eine Schule für ihre Klassen Führungen und Workshops im MMK im Wert von 1500 € kostenfrei nutzen. Die Schulpatenschaft wird durch private Spenden seitens des MMK oder der Schule ermöglicht.

HIDDEN

Auf Werke, die scheinbar unseren Blicken entzogen sind, richtet das Projekt HIDDEN seine Aufmerksamkeit. Auf dieser Seite werden künstlerische Arbeiten aus der Sammlung des MUSEUMMMKFÜR MODERNE KUNST vermittelt, die sich im Feld zwischen Sichtbarkeit, Halbsichtbarkeit und scheinbarer Unsichtbarkeit bewegen: Werke, die nur zu nächtlicher Zeit im Außenraum erscheinen, sich in Räumen befinden, die allen oder nur manchen verschlossen bleiben, den Blick nur durch ein kleines Fenster freigeben oder Werke, die zufällig über eine persönliche Begegnung präsentiert werden, tief in den Museumswänden eingemauert sind oder trotz ihrer auffälligen Präsenz nicht als Kunst wahrgenommen werden.

Jedes der folgenden Werke kann mit unterschiedlichen Interaktionen erkundet werden: Double Shell (2001) von Massimo Bartolini, Light lab (1/12) von Olafur Eliasson (2006), Raum unter der Treppe (1993) von Fischli/Weiss, Sold (1996) von Ceal Floyer, Wandmalerei (1991) von Günther Förg, Vierkantrohre, Serie D (1967) von Charlotte Posenenske, Atmosphere & Instinct (1998) von Pipilotti Rist, Schwarzes Quadrat in Wand (1994) von Gregor Schneider, The Museum of Unfinished Art (2010) von Shane Munro, Weihnachten 1940 (2006) von Andreas Slominski.
ZU HIDDEN

Gefördert von:
Experimente digital: Eine Kulturinitiative der Aventis Foundation

Das Geheimnis der Box

Das Geheimnis der Box ist ein Spiel, das für die Ausstellung Marcel Duchamp (02.04.–03.10.2022) entwickelt wurde. Es richtete sich an Erwachsene sowie Kinder ab 6 Jahren und konnte mit bis zu 5 Personen nach kurzer Einführung und einem Rundgang durch unsere Vermittler*innen eigenständig in der Ausstellung gespielt werden.   

Das Spielobjekt ähnelte einer Boîte-en-valise vom Marcel Duchamp – einem Minimuseum in einer Schachtel – und bestand aus einem angefertigtem ausklappbaren Holzkoffer mit Gegenständen und Bilderbögen.

Wie in einem Escape Game galt es, die innere Logik des Rätsels und die Hinweise zu erkennen, um zum Schluss den richtigen versiegelten Umschlag öffnen und das legendäre versteckte Original finden und behalten zu können. Dabei verknüpfte sich die fiktive Rahmenerzählung mit realen Hintergrundinformationen zu Marcel Duchamp. In der Legende tauchten Marcel Duchamp, R. Mutt und Rrose Selavy als Künstlerkolleg*innen auf, die mit dieser rätselhaften Box einen Streit über die Signatur eines beigelegten jedoch versteckten Originals lösten.
In dem 1-2 stündigen Spiel versetzten sich die Spielenden in das humorvolle und vielschichtige künstlerische Denken des Künstlers. 

Das Geheimnis der Box wurde von der Kunstvermittlung in Zusammenarbeit mit Jorma Foth und Janusch Ertler entwickelt und realisiert.