In den einstigen Wallanlagen, der Grenze des Inneren zu dem Äußeren der Stadt, zwischen Banken- und Bahnhofsviertel, inmitten von Denk- und Mahnmälern, steht am Rande des Parks ein grauer Lüftungsschacht. Erst im Inneren des Schachts wird die Skulptur als solche sichtbar. Von Pink umschlossen und geschützt, im leichten Strom von Luft und Wasser, öffnet sich der Blick zum Himmel. Tag und Nacht für alle geöffnet, schließt sich der Schacht je nach Bedarf.
Jeder öffentliche Raum ist politisch, jeder öffentliche Raum ist sozial. Die Idee dahinter ist seine freie Zugänglichkeit und seine individuelle Nutzung. Gestaltet wird er von der öffentlichen Hand: hier dem Grünflächenamt, dem Denkmalamt und dem städtischen Museum. Sein Gebrauch wird imaginiert, aber ganz individuell realisiert. Über zwei Jahre hinweg hat sich Cyprien Gaillard mit diesem Ort befasst und eine Skulptur geschaffen, die weder huldigt und preist noch erinnert und mahnt, sondern einfach nur dient. Inmitten des öffentlichen Raums entsteht ein Ort der Intimität.
Cyprien Gaillard hat den Frankfurter Schacht (2021) eigens für den Ort in der Taunusanlage in Frankfurt am Main konzipiert. Die Skulptur befindet sich zwischen den S-Bahn-Aufgängen 3 und 4 der Taunusanlage und gegenüber der Adresse Taunusanlage 12.