Die Dornbracht Installation Projects - so der Name der zunächst für vier Jahre geplanten Kooperation zwischen dem MUSEUMMMK und dem Designarmaturen-Hersteller Dornbracht (www.statements.de) aus Iserlohn - stehen für die jährliche Förderung einer zeitgenössischen künstlerischen Position im Bereich der Rauminstallation.
Zusätzlich ermöglicht das Unternehmen den Erwerb eines Werkes des jeweils eingeladenen Künstlers für die Sammlung des MMK. Das MMK lud als ersten Künstler den in Glasgow lebenden Martin Boyce (*1967) ein, der damit die Gelegenheit zu seiner ersten großen Einzelausstellung in Deutschland erhielt. Der international diskutierte Künstler untersucht und interpretiert, einem Archäologen oder Anthropologen gleich, modernistische Designfragmente, oftmals unter Verwendung des Formen- und Materialrepertoires bedeutender Architekten und Gestalter."We enter the foyer of 1959 Capital Avenue through two huge, completely sliding doors. The air conditioned iced interior chills me instantly, causing me to physically shudder. Inside we are directed to one of two groups of four chairs to wait." (Martin Boyce) 1959 Capital Avenue - so lautet auch die fiktive Adresse des Foyers, das Martin Boyce in der Zentralen Halle des MMK einrichtete. Ein großer, weiter Vorhang, repräsentative Sessel, gläserne Tische und Aschenbecher leiten den Besucher in eine Atmosphäre kühler Eleganz. Der skulpturale und graphische Charakter seiner „Möblierung" verwandelt den Ort jedoch in eine Utopie, in einen Ort mit Blick auf ein fernes Wolkenmeer. Durch seine Reminiszenzen an die Moderne ruft Boyce deren Visionen einer besseren Zukunft in Erinnerung und stellt sie zugleich als immer noch ausstehende vor.