Der Werkkomplex von Thomas Demand (*1964) ist auf Anregung des MUSEUMMMK entstanden. Er besteht aus fünf Fotografien, die zunächst im Dialog mit den Lithografien zur Apokalypse von Max Beckmann gezeigt wurden.
Für den in Berlin lebenden Künstler waren die Illustrationen von Max Beckmann aus dem Jahr 1941 Anlass und Ausgangspunkt für seine eigene Arbeit.
Während sich Beckmann, von einer Ausnahme abgesehen, auf den biblischen Text bezieht, greift Demand ein dem Text entsprechendes Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit auf. Dabei interessiert Demand weniger der Verlauf eines bestimmten Tathergangs, als vielmehr die Vorstellungen und Phantasien, die die kursierenden Pressefotos vom Ort des Geschehens vermitteln sowie die durch diese Pressefotos angestoßene Kette der Virtualisierungen.
Für Demand sind nicht die Ereignisse das Sujet, sondern das diffus schattenhafte Dasein, das sie im schattenhaft diffusen Reich unseres kollektiven Gedächtnisses führen, sprich: die immer schon verwischten medialen Spuren, die die Ereignisse hinterlassen.
Demands fotografische Bilder seiner Modelle nach fotografischen Vorlagen sind also von vornherein auf Verlust angelegt, auf Unschärfe den Ereignissen gegenüber.